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Die Fascia thoracolumbalis – Ursache vieler Rückenschmerzen

Die Fascia thoracolumbalis – Ursache vieler Rückenschmerzen

Die Fascia thoracolumbalis (oder auch Thoracolumbalfaszie) ist die grosse Rückenfaszie im menschlichen Körper. Faszien sind das kollagenhaltige Bindegewebe, das überall in unserem Körper die Muskeln, Sehnen und Knochen umhüllt, miteinander verbindet und auf Spannung hält. Inzwischen ist bekannt, dass Funktionsstörungen der Faszien zu einer ganzen Reihe an Beschwerden und Schmerzen führen können. Das gilt neben Problemen im Nacken insbesondere für Rückenschmerzen im Lendenbereich. Lange Zeit waren die Ursachen für Schmerzen in diesem Bereich den Ärzten oftmals nicht klar. Heute hingegen gelten Störungen in der Fascia thoracolumbalis als die Ursache für eine weit verbreitete Art von Rückenschmerzen.

Was ist die Fascia thoracolumbalis?

Die Fascia thoracolumbalis ist eine Faszie im Lendenbereich, auch grosse Rückenfaszie genannt. Faszien sind das Bindegewebe, das den kompletten Körper auf mehreren Ebenen durchzieht. Sie geben den Muskeln, Bändern und Sehnen Form und Struktur und spielen eine zentrale Rolle bei der Versorgung mit Nährstoffen. So umhüllen sie etwa auch die Blutgefässe. Die Fascia thoracolumbalis umspannt die Lendenwirbelsäule sowie die untere Brustwirbelsäule bis zu den Rippen und hat ein oberflächliches und ein tiefes Blatt.

Welche Muskeln umschliesst die Rückenfaszie?

Die Fascia thoracolumbalis umhüllt die autochthone Rückenmuskulatur im Brustwirbelsäulenbereich und insbesondere im Lendenwirbelbereich in alle Richtungen. Ausserdem dient sie als Ursprung für folgende Muskeln:

  • grosser Rückenmuskel (latissimus dorsi)
  • grosser Gesässmuskel (glutaeus maximus)
  • schräger Bauchmuskel (obliquus externus abdomini)
  • quer verlaufender Bauchmuskel (obliquus internus und transversus abdominis)
  • Teile des Trapezius (trapezius pars ascendenz)
  • unterer Sägemuskel (serratus posterior inferior)

Welche Struktur und Funktion hat die Fascia thoracolumbalis?

Die Struktur der Rückenfaszie ist besonders dick und fest. Eine ihrer wichtigsten Funktionen ist die Kraftübertragung auf das Skelett und auch auf die beteiligten Muskeln. Sie ist eine Schicht zwischen der Wirbelsäule und der autochthonen Rückenmuskulatur und spielt somit bei Bewegungen der Wirbelsäule eine zentrale Rolle. Ausserdem hat sie einen grossen Einfluss auf die Stabilität und Bewegung im Rumpf- und Gesässbereich. Das bedeutet, dass sie auch etwa an Tätigkeiten wie dem Gehen beteiligt ist.

Was hat die Fascia thoracolumbalis mit Rückenschmerzen im Lendenbereich zu tun?

Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich (im unteren Rücken) zählen zu den häufigsten Formen von Rückenschmerzen. Ein sehr grosser Teil davon hat seine Ursachen in einer Funktionsstörung der Fascia thoracolumbalis. Generell ist inzwischen klar, dass Faszien für sehr viele Probleme und Schmerzen im ganzen Körper verantwortlich sind, ob nun im Nacken, Rücken oder anderswo. Die Rückenfaszie ist hier ein Spezialfall, da sie besonders im Lendenbereich eine hohe Zahl an Nerven und somit auch Schmerzrezeptoren aufweist. Das bedeutet, der Körper ist in diesem Bereich besonders sensibel für Funktionsstörungen der Faszien.

Was sind die Ursachen für eine Funktionsstörung der Fascia thoracolumbalis?

Von Traumata durch Unfälle und Verletzungen abgesehen, zählen Bewegungsmangel, einseitige Belastungen und Fehlbelastungen zu den zentralen Ursachen für Funktionsstörungen bei Faszien allgemein. Speziell für die Fascia thoracolumbalis gilt dies in besonders hohem Masse, da sie am direktesten von den negativen Auswirkungen von langem Sitzen betroffen ist. Faszien brauchen Bewegung, um geschmeidig und elastisch zu bleiben. Andererseits verkleben sie und können dann ihre Funktionen nicht mehr oder nur noch eingeschränkt erfüllen. Die Folge sind die typischen Symptome wie sie viele Menschen kennen: eingeschränkte Bewegungsfreiheit, eine Steifheit im unteren Rücken sowie Schmerzen in dem Bereich, die auch chronisch werden können.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Um Verklebungen von Faszien zu lösen, gibt es prinzipiell aktive und passive Massnahmen. Aktive Massnahmen sind spezielle Bewegungs- und Dehnübungen. Zu den passiven Massnahmen hingegen zählen manuelle Behandlungen wie Massagen. Diese können auch mit Hilfsmitteln, wie etwa der Faszienrolle, durchgeführt werden. Professionelle Faszientherapien führen Osteopathen, Physiotherapeuten oder darauf spezialisierten Ärzte durch. Mit den richtigen Methoden ist auch die Selbsthilfe in Form von Selbstmassagen und Übungen sehr gut möglich. Zudem besteht ein Teil der Faszientherapie genau in dieser Form der Hilfe zur Selbsthilfe. Eine medikamentöse Behandlung im eigentlichen Sinne gibt es nicht, allerdings verschaffen die klassischen Schmerzmittel im akuten Fall Linderung. Die Verklebungen der Faszien lösen sie allerdings nicht.

Welche Möglichkeiten zur Vorbeuge gibt es?

Es gibt wesentlich drei Wege zur Vorbeuge:

  • Ausreichende Bewegung: der wichtigste Faktor überhaupt, um die Entstehung von Verklebungen zu vermeiden. Gerade für die Fascia thoracolumbalis ist Bewegung im Sinne von normalem Gehen ein zentraler Punkt. Spaziergänge und nach Möglichkeit Wege im Alltag zu Fuss zu bewältigen sind hier gute Möglichkeiten.
  • Dehn- und Bewegungsübungen: Speziell zum Ausgleich und zwischen langen sitzenden Tätigkeiten helfen kurze Dehnübungen oder auch spezielle Bewegungen dabei, das Verkleben der Faszien zu vermeiden. Faszienrollen ermöglichen zudem eine Selbstmassage auch in Rückenlage.
  • Spezielles Faszientraining: Hierzu zählen zum einen spezielle Arten des Yoga oder Gymnastik, die mit ihren Dehn- und Bewegungsübungen auf die Fascia thoracolumbalis eine besonders positive Wirkung haben. Zum anderen gibt es auch spezielles Faszientraining, das die Faszien stärker und widerstandsfähiger macht. Dabei spielen vor allem federnde, wippende Bewegungen eine wichtige Rolle.

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