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Neuroplastizität – die häufigsten Fragen

Neuroplastizität – die häufigsten Fragen

Unser Gehirn besteht aus unzähligen Synapsen und Nervenzellen. Lernen bedeutet, dass sich Veränderungen an der Gehirnstruktur ergeben. Die Wissenschaft schreitet in diesen Bereichen voran und legte zahlreiche Studien vor, die belegten, mit welchen Übungen man seine Gehirnaktivität trainieren kann. Bekannt ist diese Thematik auch unter dem grossen Begriff der Neuroplastizität, der im Grunde genommen die Veränderungsfähigkeit des Gehirns beschreibt. Was sich dahinter verbirgt und wie auch du diese Erkenntnisse nutzen kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Was genau bedeutet Neuroplastizität und warum ist sie wichtig?

Lernen verändert das Gehirn physisch. Neuroplastizität oder Gehirnplastizität bezieht sich auf die Fähigkeit des Gehirns, sich während des gesamten Lebens zu verändern. Das Gehirn hat die erstaunliche Fähigkeit, sich selbst neu zu organisieren, indem es neue Verbindungen zwischen Gehirnzellen (Neuronen) herstellt. Lange Zeit glaubte man, dass mit zunehmendem Alter diese Verbindungen im Gehirn fixiert sind. Untersuchungen haben aber gezeigt, dass das Gehirn tatsächlich nie aufhört, sich durch Lernen zu verändern.

Wie kann ich meine Gehirnaktivität aufrechterhalten?

Experten empfehlen, sich auf vier Säulen der Gehirnfitness zu konzentrieren:

  • körperliche Bewegung
  • ausgewogene Ernährung
  • Stressbewältigung
  • Gehirntraining.

Stressbewältigung ist wichtig, da Studien zeigen, dass Stress tatsächlich Neuronen abtötet und die Entstehungsrate neuer Neuronen verringert. Gehirnübungen reichen von Low-Tech (wie Meditation, Beherrschung neuer komplexer Fähigkeiten, lebenslanges Lernen und Engagement) bis zu High-Tech (etwa Verwendung der wachsenden Anzahl von Gehirn-Fitness-Softwareprogrammen).

Wie können Meditation und Achtsamkeitstraining helfen, die Nervenzellen zu trainieren?

Mit Meditation und Achtsamkeit können wir gleichzeitig unsere Willenskraft trainieren. Wie ein Muskel nehmen die dafür nötigen Nervenzellen zu, je mehr wir sie verwenden. Achtsamkeitstraining hat sich als wirksame Methode erwiesen, um die Neuroplastizität zu fördern und die Aufmerksamkeit zu fördern. Daher ist es ein wichtiger Teil des Gehirntrainings. Des Weiteren helfen Meditationen und Achtsamkeitsübungen nicht nur dabei, dein Gehirn aktiv zu halten und dein Gedächtnis zu trainieren. Die Übungen tragen auch zur Stresslinderung und Entspannung bei, was sich wiederum positiv auf dein Gehirn auswirkt.

Gibt es kognitive Trainingsprogramme, die wirklich nachweisbare Veränderungen hervorrufen?

Der Begriff des Gehirntrainings ist für viele Menschen sehr verwirrend, da die Medien immer wieder widersprüchliche Behauptungen vermelden. Diese Behauptungen basieren häufig auf Pressemitteilungen ohne eine genauere Bewertung der wissenschaftlichen Erkenntnisse. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Untersuchungen gezeigt haben, dass Gehirn- und kognitives Training gesunden Erwachsenen helfen kann, bestimmte kognitive Fähigkeiten zu verbessern. Und: Diese Veränderungen der Nervenzellen scheinen länger zu anzuhalten als das Training selbst. Nicht nur das, sondern das kognitive Training scheint Erwachsenen auch in den frühen Stadien der kognitiven Beeinträchtigung und sogar der Alzheimer-Krankheit zu helfen. Natürlich bewirken nicht alle Programme die gleichen Veränderungen der Fähigkeiten, daher müssen Verbraucher und Fachleute fundierte Entscheidungen treffen.

Sind Denkspiele von Spielekonsolen hilfreich, um die Verbindungen der Synapsen zu fördern?

Spielekonsolen haben zwar das Bewusstsein der Verbraucher für Gehirnspiele geschaffen, aber das Gehirntraining hat solide Wurzeln in der Neuropsychologie und den kognitiven Neurowissenschaften. Es wird oft gesagt, dass neue bildgebende Verfahren die Neurowissenschaften auf die gleiche Weise verändert haben wie das Teleskop die Astronomie: Wissenschaftler verstehen heute viel besser als noch vor 20 Jahren, was sich im Gehirn eines lebenden Menschen abspielt. Bei der Funktion von Hirnarealen, der Gehirnstruktur und der Neurogenese handelt es sich um komplexe Prozesse, die sich nicht so einfach verallgemeinern lassen.

Was versteht man unter Neurofeedback?

Nach Jahren mit viel klinischem Einsatz und wenig soliden Beweisen wurden 2009 mehrere wichtige Studien veröffentlicht, deren Erfahrungen zeigen, wie Neurofeedback beispielsweise bei der Diagnose und Behandlung von ADHS-Patienten helfen kann. Es handelt sich dabei um eine wissenschaftliche Übertragung von der Aktivität im Nervensystem im Kopf auf das Verhalten in der jeweiligen Situation.

Wie verbessere ich auf dieser Grundlage die Aktivität der Neuronen im Gedächtnis?

Das Wichtigste ist, dass das Gehirn mehr als nur einen Teil der Erfahrungen speichert. Wenn du einem bestimmten Aspekt wenig Aufmerksamkeit schenkst, kannst du dich danach vermutlich nicht mehr an diesen Aspekt einer Situation erinnern. Indem du dich dafür entscheidest, dich auf etwas zu konzentrieren, schaffst du eine Interaktion mit dem jeweiligen Aspekt, die ihm eine persönliche Bedeutung verleiht und dir die Erinnerung erleichtert. Natürlich gibt es neben der Achtsamkeit noch weitere Konzepte, die unsere Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsfähigkeiten verbessern. Damit kannst du tatsächlich dazu beitragen, die Nervenzellen zu trainieren und die Synapsen im Gehirn zu optimieren. Zusammenfassend bedeutet Gehirnfitness also, über die geistigen Fähigkeiten (wie Aufmerksamkeit und Gedächtnis) zu verfügen, die erforderlich sind, um in unserem Leben und in unserer Arbeit erfolgreich zu sein. Neuroplastizität bedeutet, dass wir mit der richtigen Aufmerksamkeit und dem richtigen Training unsere Gehirnfitness verbessern können. Übungen für die Verbesserung der Gehirnaktivität sind:

  • Achtsamkeitsübungen im Alltag
  • Meditation (geführt oder eigenständig)
  • Gesellschaftsspiele wie Memory
  • Sodoku oder Rätsel lösen
  • Gehirnjogging
  • Spezielle Konsolenspiele
  • Bewegtes Gehirntraining

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