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Rotatorenmanschette: Wissenswertes über einen fragilen Mechanismus

Rotatorenmanschette: Wissenswertes über einen fragilen Mechanismus

Irgendetwas hatte der Arzt von „Rotatorenmanschette“ gesagt, als du ihn wegen Schulterschmerzen aufgesucht hast. Wahrscheinlich hat dich der Ausdruck eher an Maschinenbau als an die menschliche Anatomie erinnert. Dabei ist dieses Bündel von Muskeln und Sehnen ein unerlässlicher Mechanismus unseres Körpers, ohne den wir unsere Arme nicht bewegen könnten. Leider ist er allzu oft für Schmerzen in der Schulter verantwortlich. Hier erfährst du alles Wichtige zum Thema.

Was ist eine Rotatorenmanschette?

Anders als das Hüftgelenk hat das Schultergelenk nur eine ziemlich kleine Gelenkpfanne. Dadurch kannst du deine Arme in einem grossen Radius bewegen. Die schwache knöcherne Führung schenkt dir also viel Beweglichkeit, bietet aber nur wenig Stabilität. Mit der Rotatorenmanschette wird das Schultergelenk stabilisiert. Sie hält den Gelenkkopf des Oberarmknochens in der Gelenkpfanne des Schulterblatts. Vier Muskeln und deren Sehnen bilden zusammen ein kompliziertes Konstrukt. Die Sehnen formen gemeinsam mit dem Ligamentum coracohumerale eine Sehnenkappe, die das Schultergelenk fest umschliesst. So bleibt der Oberarmknochen in der Gelenkpfanne, obwohl er dort nur ganz wenig Auflagefläche findet. Die Muskeln sind für die Drehung des Arms nach innen und aussen, für das Heben und Senken sowie für kreisförmige Bewegungen zuständig.

Welche Muskeln und Sehnen gehören zur Rotatorenmanschette?

Die Rotatorenmanschette umspannt das Schultergelenk von vorn, von oben und auch ein wenig von hinten. Sie setzt sich aus folgenden Muskeln und Sehnen zusammen:

  • Subscapularissehne: vorn
  • Subscapularismuskel
  • Supraspinatussehne: oben
  • Supraspinatusmuskel
  • Infraspinatussehne: hinten
  • Infraspinatusmuskel
  • Teres-minor-Sehne: hinten
  • Teres-minor-Muskel

Was haben Schulterschmerzen mit der Rotatorenmanschette zu tun?

Das reibungslose Zusammenspiel aller Sehnen und Muskeln in der Rotatorenmanschette ist nur gewährleistet, wenn das Schultergelenk normal belastet wird und keine Deformationen entstanden sind. Degenerative Erkrankungen, Fehlhaltungen oder Überlastung können die Funktion der Rotatorenmanschette beeinträchtigen und letztendlich Schmerzen verursachen. In der Orthopädie wird bei der Diagnose abgeklärt, welche Auslöser für die Schulterschmerzen verantwortlich sind. Dabei kommen häufig folgende Ursachen infrage:

  • Schulter-Arthrose
  • Frozen-Arm-Syndrom
  • Schleimbeutelentzündung
  • Impingement-Syndrom
  • Kalkschulter
  • Verletzungen der Supraspinatussehne
  • Supraspinatus-Sehnenruptur

Während Erkrankungen wie Schulter-Arthrose, Kalkschulter oder Frozen-Arm-Syndrom chronisch verlaufen, bestehen für die anderen Schulterbeschwerden gute Heilungsaussichten. Sowohl die Schleimbeutelentzündung unter dem Schulterdach als auch das Impingement-Syndrom haben unmittelbar mit der Rotatorenmanschette zu tun. Dasselbe gilt für Verletzungen der Supraspinatussehne oder eine Supraspinatus-Sehnenruptur.

Wie entstehen Verletzungen an der Supraspinatussehne?

Chronische Überlastung, physiologische Alterungsprozesse oder mechanische Einwirkungen wie Unfälle können die Sehnen der Rotatorenmanschette schädigen. Besonders häufig ist dabei die Supraspinatussehne betroffen. Sie ist durch ihre Lage zwischen dem Kopf des Oberarmknochens und dem Schulterdach starken biomechanischen Einflüssen ausgesetzt. Diese Belastungen führen schneller als bei den übrigen Sehnen der Rotatorenmanschette zum Verschleiss, zu Rissen oder sogar zum kompletten Abriss. Wenn Ärzte von einer Rotatorenmanschettenruptur sprechen, geht es dabei zumeist um eine Ruptur der Supraspinatussehne. Bei einer Supraspinatussehnenruptur spüren Patienten häufig die ersten Schmerzen nach einer Überlastung wie Arbeiten über Kopf oder anderen ungewohnten Bewegungen. Ruckartige Krafteinwirkungen können ebenfalls Auslöser der Schulterschmerzen sein.

Wie sehen die Symptome und Behandlungsmethoden aus?

Symptome für eine Supraspinatusruptur sind sehr typische Schmerzen. Das Heben der Arme verursacht zumeist einen plötzlich einschiessenden stechenden Schmerz. Die meisten Betroffenen klagen über Bewegungsschmerzen – aber auch über Ruheschmerzen und Schmerzen in der Nacht. Häufig schmerzt nicht nur die Schulter, sondern auch der seitliche Oberarm. Gegen einen Abriss der Supraspinatussehne kann eine konservative Behandlung nur wenig ausrichten. Sehnen wachsen nicht „von selbst“ wieder an, weil sie elastisch sind. Wenn in der Orthopädie bei einer Arthroskopie oder bildgebenden Verfahren eine Supraspinatusruptur festgestellt wird, hilft langfristig nur die operative Rekonstruktion der Rotatorenmanschette. Wenn du nach ungewohnter Belastung Schmerzen in der Schulter spürst, hast du unter Umständen ein Impingement-Syndrom oder eine Schleimbeutelentzündung des Schultergelenks. Mit einem einfachen Test findest du selbst heraus, ob du unter einem Impingement-Syndrom leidest:

  1. Hebe deine beiden gestreckten Arme bis in die Waagerechte, die Handflächen zeigen nach oben. Bei einem Impingement-Syndrom hast du in dieser Position keine Schmerzen.
  2. Sobald du den betroffenen Arm stärker anhebst, tut es weh.
  3. Wenn jemand anders den betroffenen Arm höher als in die Waagerechte hebt, tut es nicht weh.

Das sind typische Symptome für ein Schulterengpass- oder Impingement-Syndrom. Unter dem Schulterdach liegen Sehnen und Schleimbeutel auf engstem Raum. Deshalb ist dieser Bereich besonders anfällig für Überlastungen. Beim Impingement-Syndrom können die Sehnen nicht so gleiten, wie sie sollten. Dadurch wird die Beweglichkeit des Gelenks in der Rotatorenmanschette gestört. Es gibt folgende Ursachen dafür:

  • Verschleisserkrankungen
  • eingeklemmte Sehne
  • Verklebung von Faszien und Sehnen
  • Schleimbeutelentzündung
  • Sehnenentzündung

Wie kommt es zu einer Schleimbeutelentzündung unter dem Schulterdach?

Eine Schleimbeutelentzündung – Bursitis – des Schultergelenks entwickelt sich durch degenerative Prozesse und Verklebungen in der Gelenkkapsel. Diese zieht sich mit der Zeit zusammen und engt die Sehnen in ihrem Bewegungsspielraum ein. Dadurch nehmen Betroffene eine Schonhaltung ein, die dazu führt, dass der Schleimbeutel degeneriert. Bei Bewegungen des Arms reibt nun die Sehne direkt über den Knochen, anstatt über den Schleimbeutel zu gleiten. Durch die permanente Reizung entzündet sich der „geschrumpfte“ Schleimbeutel. Das verursacht starke Schmerzen, was wiederum in eine Schonhaltung mündet. Es entsteht ein regelrechter Teufelskreis – ausser du unternimmst etwas dagegen.

Welche Übungen helfen gegen Schulterschmerzen?

Bei Schulterschmerzen aufgrund eines Impingement-Syndroms verschreibt dir dein Arzt Physiotherapie. Das ist schon allein deshalb notwendig, weil vor dem Beginn der Krankengymnastik die Verklebungen in der Gelenkkapsel gelöst werden müssen. Nach dem Lösen der Verklebungen zeigt dir dein Therapeut bestimmte isometrische Übungen, die die Muskelmasse aufbauen, ohne das kranke Gelenk zu sehr zu belasten. Natürlich wird die Behandlung speziell auf dich und deine körperlichen Voraussetzungen abgestimmt. Du brauchst also keine Angst zu haben, dass du überfordert wirst oder Schmerzen aushalten musst. Sobald du etwas mehr Muskelmasse in den Schultern aufgebaut hast, setzt der Physiotherapeut auch aktivere Übungen ein. Die neu aufgebauten Muskeln übernehmen dann eine Stützfunktion, mit der das Gelenk entlastet wird. Damit die Physiotherapie Erfolg zeigt, solltest du aktiv mitarbeiten. Die Übungen helfen nur, wenn du sie auch zu Hause durchführst. Es gibt zahlreiche einfache Bewegungsabläufe, mit denen du ohne direkte Anleitung deine Schultergelenke dehnen und kräftigen kannst. Die Beweglichkeit deiner Schultern lässt sich ebenso trainieren. Geh am besten gleich zum Arzt, wenn du Schulterschmerzen hast, statt eine Schonhaltung einzunehmen. Bei der Diagnose „Impingement-Syndrom“ hast du beste Chancen, die Schmerzen wieder völlig loszuwerden.

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